KI und Ethik – eine notwendige Diskussion auch in Bezug auf Cyber-Sicherheit
Es ist scheinbar mittlerweile nicht mehr notwendig, das Für und Wider einer extensiven Nutzung von KI zu diskutieren. Sogar im Bereich Cyber-Sicherheit gibt es entsprechend gute Gründe für den Einsatz von KI. Woraus sollte also hier die Notwendigkeit einer Ethik-Diskussion resultieren?
Dafür gibt es zum einen substanzielle Gründe: Ein wesentlicher ist, dass weltweit Konsumenten – denen im Regelfall der Einblick in die Technologie sowie die notwendigen Grundlagen für deren Folgenabschätzung fehlt – Unternehmen in der Verantwortung sehen, unter anderem KI ethisch vertretbar einzusetzen. Somit sind diese, als Schlüsselfiguren der digitalen Evolution, im Prinzip indirekt aufgefordert – nicht nur hinsichtlich ihres Unternehmens sondern gleichwohl im Sinne des Einzelnen als auch der Gesellschaft – nicht leichtfertig mit dieser Verpflichtung umzugehen, sondern gewissenhaft zu handeln. Diese Verantwortlichkeit resultiert nicht zuletzt daraus, dass im speziellen der Einsatz von KI nicht nur dem Einzelnen Nachteile bringen, sondern ganzen Gesellschaften massiv Schaden zufügen kann. Denn während einer Person hierdurch eventuell ein Verlust bezüglich der digitalen Sicherheit, Privatsphäre, Reputation oder auch die Verletzung des Grundsatzes der Gleichbehandlung droht potenzieren sich die möglichen Folgen für die Gesellschaft um ein Vielfaches. Angefangen bei der Schwächung der Wirtschaftskraft eines Landes, da bei Unternehmen aufgrund der zunehmenden Komplexität sowie dem Einsatz von KI die Verwundbarkeit und somit das Risiko zur Zielscheibe von Angriffen zu werden steigt.
Aber es gibt zum anderen auch ganz spezielle Gründe dafür, warum KI und Sicherheit ebenfalls eine Frage der Ethik sind: Da nicht nur aus dem Einsatz von KI neue Schwachstellen resultieren, sondern auch mittels KI neue Angriffsmöglichkeiten auf Staat und Unternehmen realisierbar sind, erscheint es als eine logische Schlussfolgerung kriminelle Attacken auf gleicher Ebene abzuwehren – also mithilfe von KI den Schutz der IT-Systeme und IT-Infrastrukturen adäquat zu gewährleisten. Dies erscheint. Obwohl KI im Kontext der IT-Sicherheit unweigerlich als probates Mittel zur Abwehr scheint, ist auch hier – wie bei jedem Einsatz der KI – die Frage zu diskutieren, in welchem Rahmen dies angemessen ist. Warum dieser Diskurs nötig ist, wenngleich doch auf den ersten Blick keine sensiblen personenbezogen Daten involviert sind, und welche Forschungsfragen bearbeitet werden müssen, wird nachfolgend exemplarisch anhand von drei Szenarien aus dem Bereich des Schutzes der IT dokumentiert.
- Privatheit vs. Allgemeinwohl: Problem „Schutz von Daten“
- Neutralität vs. Voreingenommenheit: Problem „Bias“
- Strike Back: Problem „Unvollständigkeit der Daten“
Hier geht es zum kompletten Artikel: U. Coester, N. Pohlmann: „Ethik und künstliche Intelligenz – Wer macht die Spielregeln für die KI?“, IT & Production – Zeitschrift für erfolgreiche Produktion, TeDo Verlag, 2019